Schlafstörungen – aktuelle Daten & Hinweise

Eine der größten Untersuchungen über die Verbreitung von Schlafstörungen erbrachte vor wenigen Jahren, dass fast jeder zweite Patient in deutschen Hausarztpraxen unter Schlafstörungen leidet.

Wer betroffen ist, erlebt das Problem in erschreckender Intensität. Das Ergebnis: sinkende Leistungsfähigkeit in Schule und Beruf und stark beeinträchtigte Lebensqualität.

Es ist mittlerweile erwiesen, dass chronischer Schlafmangel zu einer Reihe von stoffwechselbedingten Erkrankungen, wie Übergewicht führen kann. Auch für ein funktionierendes Immunsystem ist gesunder Schlaf eine wichtige Voraussetzung. Nur bei jedem dritten Betroffenen werden Schlafstörungen derzeit korrekt diagnostiziert, laut einer Studie des Max-Planck-Instituts. Nach der Menge der konsumierten Schlaftabletten und frei verkäuflichen Einschlafhilfen zu urteilen, ist Schlaflosigkeit wohl heute das am weitesten verbreitete Gesundheitsproblem überhaupt. Die Verordnung von Schlafmitteln ist bei Schlafstörungen nach wie vor die bevorzugte Therapie. Schlafmittel lösen das Problem jedoch nur auf scheinbar einfache Weise.

Weil der Belastungsdruck groß und der Weg zur Beseitigung vermeintlich einfach ist, unterbleibt häufig die Suche nach den wirklichen Ursachen. Ohne deren Kenntnis kann eine Schlafstörung nur mit stark wirkenden Medikamenten behandelt werden, die lediglich das Symptom überdecken. Sie sollten aufgrund des hohen Abhängigkeitspotentials sowie beträchtlicher Nebenwirkungen nicht länger als vier Wochen eingenommen werden. Des weiteren wurde in Studien nachgewiesen, dass es zu einer Störung der wichtigen REM-Phasen (Traumschlaf) führt. Verschiedene Medikamente haben potentiell unerwünschte Nebenwirkungen auf das Schlaf-Wachverhalten. Zusätzlich können bestimmte Schlafmittel (Benzodiazepine) das Sturzrisiko im Alter erhöhen, und bei älteren Menschen zu einer Verschlechterung der Denkprozesse bis hin zur Entwicklung von Verwirrtheitszuständen führen. Schlaftabletten können die Gesundheit massiv schädigen. Das wurde vor ca. 50 Jahren besonders deutlich. Denn eine Schlaftablette führte zu einer der größten Medizinkatastrophen im Nachkriegsdeutschland. 1957 brachte ein Pharmakonzern das Schlafmittel Contergan auf den Markt. Der Wirkstoff Thalidomid führte weltweit bei über 10 000 Kindern zu schwersten Missbildungen: fehlende oder zu kurze Arme und Beine, Schäden an Organen.

Fazit: Schlafmittel sollten, wenn überhaupt nötig, nur für kurze Zeit genommen werden. Wichtiger ist es die Ursache der Schlafstörung zu finden.

Schlafeffizienz : Bezeichnet die Zeit, in der man tatsächlich schläft. Für eine optimale Schlafeffizienz von 90 bis 95% benötigt man ungefähr 8 Stunden Bettzeit. Dazu gehören 10 bis 15 Minuten Einschlafzeit und etwa 28 Micro-Aufwach-Phasen während der Nacht, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen. Die benötigte Schlafzeit ist zwar individuell unterschiedlich. Im Durchschnitt sollte sie bei ca. 8 Stunden liegen,so eine Studie der Universität Chicago aus dem Jahr 1999.

Weshalb hat sich die Schlafeffizienz bei der Mehrheit der Menschen nun so sehr verschlechtert, dass sie bei nur ca. 62% liegt? Ein Grund sind zunehmende Schlafstörungen mit zu langen Einschlafzeiten, häufigen Aufwachphasen in der Nacht, und zu frühes wach werden. Es entsteht ein problematisches, die Gesundheit auf Dauer belastendes Schlafdefizit. Man sollte diese Tatsache nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern sich auf die Suche machen nach den Ursachen für den schlechten Schlaf. Die gestalten sich sehr vielfältig.

Ursachenforschung bei Schlafstörungen

Es gibt viele Gründe, warum man schlecht schläft und es sind meist mehrere Faktoren, die den Schlaf stören. Angefangen bei der ergonomisch falschen Schlafunterlage, über gesundheitliche Vorbelastungen, Störfelder am Schlafplatz (z.B. Elektrosmog) bis hin zu unserem psychisch belastenden Stress am Tage. Chronisch schlechter Schlaf und Schlaflosigkeit sind keine Befindlichkeitsstörungen, sondern eine ernst zu nehmende Krankheit. Die Behandlung von Symptomen ist natürlich keine Lösung. Hier ist eine konsequente Schlafanalyse zur Ursachenforschung erforderlich.

Mögliche Ursachen und Möglichkeiten zur Korrektur werden wir in den nächsten Newslettern behandeln. Wenn sie sich noch nicht für den newsletter angemeldet haben können sie dies hier durchführen.